Bürgerversammlung in Hassenroth zum Tempo -30- von der SPD

Hassenroth.In diesem Höchster Ortsteil rumort es gewaltig. Seit geraumer Zeit machen sich nämlich bei den Einwohnern Besorgnis und Ärger wegen der Verkehrssituation in der Ortsdurchfahrt im Verlauf der Darmstädter Straße breit und der Ruf nach einer Tempo-30-Anordnung und anderen geeigneten Maßnahmen wird immer lauter. Dieser Situation hat sich nunmehr der Höchster SPD-Ortsverein angenommen und im Rahmen einer Bürgerversammlung in der Mehrzweckhalle die Hassenrother zu Wort kommen lassen. Mit von der Partie waren der Höchster Bürger-meister Horst Bitsch, der Kreistagsvorsitzende Rüdiger Holschuh und der Leiter des Höchster Ordnungsamtes, Dennis Zessin. Wie sehr dieses Thema den Menschen dort unter den Nägeln brennt, dokumentierte der außergewöhnlich große Zuspruch für diese Veranstaltung. Die aktuelle Situation: Als Hauptproblem wird der ruhende Verkehr im Verlauf der Ortsdurchfahrt angesehen. Dies besonders nach Feierabend und an Wochenenden, wobei ein Teil der Bürgersteige mit genutzt wird. Das wiederum führt zu einer Verbreiterung der Fahrbahn und verleitet zu schnellerem Fahren. Dabei versperren die abgestellten Fahrzeuge die Sicht auf Bürgersteige und Fußgänger. Für diese, so die einhellige Meinung, sei das Überqueren der Fahrbahn nicht ungefährlich. Denn sie könnten vom fließenden Verkehr erst spät, vielleicht auch zu spät, erkannt werden. Als besondere Gefahrenquelle wird die Bushaltestelle vor dem ehemaligen Hotel angesehen. Diese wird nämlich häufig von Schulkindern genutzt und ist auch vom Kurvenbereich aus Richtung Otzberg kommend nur schlecht einsehbar. Zudem führt diese Situation dazu, dass dieser unübersichtliche Bereich zunehmend auf innerörtlichen „Schleichwegen“ umgangen, ein Teil des Durchgangsverkehrs in Wohngebiete verlagert wird und damit zu erheb-lichen Belästigungen der Anlieger führt. Vorschläge zur Abhilfe aus dem Plenun: Durchgehende oder teilweise Anordnung von Tempo 30, Verbote für das Parken auf Bürgersteigen, Anlegen von Parkbuchten/-streifen oder geschwindigkeitshemmende Maßnahmen auf der Fahrbahn. Bürgermeister Horst Bitsch zeigte sich hinsichtlich der Anordnung von Tempo 30 angesichts der bislang von den Genehmigungsbehörden geübten Praxis wenig optimistisch. Wenn überhaupt komme nur eine durchgehende Tempo 30 Anordnung in Frage. Jedoch sei auf kommunaler Ebene ein Entschärfen der Park-situation möglich. Dies bedeute in letzter Konsequenz, dass Fahr-zeuge nicht mehr auf Bürgersteigen sondern nur noch auf den auf der Straße markierten Flächen abgestellt werden dürfen. Solche Markierungen, durchgehend oder als Parkbuchten, führten zu einer Verengung der Fahrbahn und erfahrungsgemäß zu geringeren Geschwindigkeiten. Bitsch:“Die SPD-Fraktion soll entsprechende An-träge an die Gemeindevertretung stellen. Bei einem positiven Vo-tum wird die Verwaltung voll umfänglich aktiv.“ Kreistagsvositzender Rüdiger Holschuh empfahl, trotz der schwierigen Rechtslage auf jeden Fall zu versuchen, das angestrebte Tempo-30-Ziel zu erreichen. Dazu sollte seitens der Hassenrother Druck aufgebaut werden, von Ortsbeirat und Gemeindevertretung entsprechende

Beschlüsse gefasst und das Gespräch mit den Genehmigungsbe-hörden gesucht werden. Es gäbe genügend begründete Argumente, die zum Erfolg führen könnten. Unabhängig davon könne die Ge-meinde mit den ins Auge gefassten Markierungen zur Entschärfung der Parksituation beitragen. Auch Ortsvorsteher Lars Maruhn sprach sich dafür aus, mit Hessenmobil und der Polizei das Pro- blem zu erörtern. Dabei könne sich auch der Status des Ortes als staatlich anerkannter Erholungsort positiv auswirken. Er selbst sehe keinen erklärbaren Grund für eine Ablehnung. Letztlich konnte Einigkeit darüber erzielt werden, zunächst auf kommunaler Ebene die Voraussetzungen für einen Tempo-30-Antrag zu schaffen und dass die Gemeinde durch geeignete Markierungen und entsprechende Kontrollen dafür sorgt, das Parkproblem in den Griff zu bekommen. Um dem Vorhaben Nachdruck zu verleihen und den öffentlichen Druck zu erhöhen kündigte die Höchster SPD-Vor-sitzende Maike Schlichting an, seitens des Ortsvereins in Hassenroth eine Unterschriftensammlung durchzuführen. Das Ergebnis dieser Veranstaltung, so Schlichting, mache deutlich, dass es notwendig sei, wieder mehr miteinander zu Reden. Nur so würden Probleme und Wünsche der Bürger transparent und den kommunalpolitisch Tätigen fundierte Entscheidungsgrundlagen geliefert. Diesen Kurs wolle die Höchster SPD beibehalten und die Bürger weiterhin in politische Entscheidungsprozesse einbinden. Darauf laufe auch eine weitere Informations- und Unterschriftenaktion dieser Partei hinaus mit dem Ziel, die Straßenbeiträge für Grundstückseigentümer abzuschaffen.