BÜRGERMEISTERWAHL Amtsinhaber setzt auf seinen Vorsprung, der Herausforderer aufs Aufholen

 

Karl-Heinz Amos sieht im Erreichen der Stichwahl Etappensieg. Foto: Guido Schiek

 

Von Gerhard Grünewald (OE vom 26.09.2017)

BÜRGERMEISTERWAHL Amtsinhaber setzt auf seinen Vorsprung, der Herausforderer aufs Aufholen

HÖCHST – Der parteilose Amtsinhaber Horst Bitsch ist optimistisch, im entscheidenden Wahlgang die fehlenden 2,2 Prozent zur absoluten Mehrheit noch gutzumachen, sein sozialdemokratischer Herausforderer gibt sich entschlossen, die Differenz von 14,2 Prozentpunkten aufzuholen und an seinem Mitbewerber vorbeizuziehen. Mit diesen Positionierungen haben die beiden Höchster Lokalpolitiker am späten Sonntagabend auf den dann feststehenden Gang in eine Stichwahl reagiert. Mit dieser werden die Bürger am 8. Oktober über die Besetzung der Gemeindeführung entscheiden.

Wie berichtet, hatten bei Politiker, ihre Gefolgschaften und die Bürger bis nach 22.45 Uhr auf Klarheit warten müssen. Die nämlich konnte nach durchweg knappen Zwischenresultaten erst die Auszählung des letzten Stimmenbündels, nämlich der Briefwahl, bringen – und die dauerte. Dann aber stand fest, dass die beiden Mitbewerber Karl-Heinz Amos und Lars Maruhn (CDU) dem Stellenverteidiger den Gang in die Stichwahl abgetrotzt hatten. Wie Bitsch einräumte, hatten ihm der spannenden Verlauf des Abends und der Ausgang schon ein wenig zugesetzt. Dann aber stand er doch erkennbar gefangen und guter Dinge Rede und Antwort. „Wenn drei Kandidaten antreten, besteht rein rechnerisch eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass keiner 50 Prozent erreicht. Also war die Notwendigkeit einer Stichwahl durchaus einzukalkulieren“, kommentierte der Bürgermeister. „Weil ich überzeugt bin, dass die meisten Höchster wissen, was sie an mir haben, gehe ich aber zuversichtlich in die zweite Abstimmung“, erklärte Bitsch weiter.

Beide wünschen eine sachliche Auseinandersetzung

Dabei komme es für ihn darauf an, noch mehr Aufmerksamkeit auf die Fortschritte zu lenken, die Höchst unter seiner Führung gemacht habe, „wozu sicher auch das Mitwirken der Parteien gehöre“. Er hoffe, dass diese inhaltliche Argumentation in der Öffentlichkeit verfangen und der Wahlkampf auch nach der Zuspitzung „weiter so alles in allem anständig verläuft wie bisher“. Eine sachliche Auseinandersetzung sagt im Gegenzug auch der Stichwahl-Mitbewerber Karl-Heinz Amos zu. Allerdings lässt er keinen Zweifel daran, dass er als Ergebnis eine Ablösung des Amtsinhabers sehen will. „Sicher haben meine Freunde und ich mit der Herbeiführung einer Stichwahl schon einen Etappensieg gefeiert“, sagte Amos, „nun wollen wir aber auch das Ziel unserer Anstrengung erreichen“. Dieses Bestreben definierte der Sozialdemokrat mit der Durchsetzung „einer anderen Politik für Höchst, sowohl inhaltlich als auch stilistisch“. Dazu aber bedürfe es eines anderen Bürgermeisters, so Amos, der noch einmal bekräftige, sich selbst für den richtigen Mann zu halten, „um die kommunale Gemengelage in Höchst zu verändern“. Mit genau diesem Ziel erklärte sich Lars Maruhn (CDU) solidarisch. Als Nummer drei des ersten Wahlgangs nicht für die Entscheidung qualifiziert, bedauerte der Polizeibeamte zwar, dass es nun nicht er sei, der diesen Wandel gestalten könne. „Ich freue mich aber, mit meiner Kandidatur dazu beigetragen zu haben, dass der Kollege Amos nun eine zweite und echte Chance hat. Meine Unterstützung ist ihm dabei sicher“, sagte Maruhn. „Karl-Heinz Amos kann eine andere Kultur in die Höchster Politik bringen, und die wünsche ich mir“.