Konstituierende Sitzung des Kreistags – Holschuh setzt sich mit großer Mehrheit als Kreistagsvorsitzender durch – Ober, Reuter und Vetter ziehen für die SPD in den Kreisausschuss ein
Mit großer Mehrheit hat der Kreistag des Odenwaldkreises bei seiner konstituierenden Sitzung am 31. Mai 2021 in der Erbacher Werner-Borchers-Halle Rüdiger Holschuh (SPD) im Amt des Kreistagsvorsitzenden bestätigt. Zu den ersten Gratulanten gehörten Alterspräsident Dr. Michael Reuter und der SPD-Fraktionsvorsitzende Raoul Giebenhain. Holschuh, der zuvor in einer programmatischen Rede seinen großen Erfahrungshintergrund überzeugend in die Waagschale geworfen hatte, konnte sich in geheimer Wahl gegen den CDU-Kandidaten klar durchsetzen und dabei auch drei Stimmen aus der Opposition gewinnen.
Wahlen zum Kreisausschuss
Zu einem überraschenden Effekt führten die Wahlen zum Kreisausschuss. Konnte man noch damit rechnen, dass die Liste von Bündnis 90/ Die Grünen von den beiden fraktionslosen Abgeordneten der Linken mitgewählt werden würden, kam die neunte Stimme für die Grünen aus dem Lager der Koalition völlig unerwartet. Das blieb folgenlos für die Odenwaldkoalition, sie erhielt sechs Plätze im Kreisausschuss, die drei SPD-Plätze werden von Dr. Erika Ober, Dr. Michael Reuter und Michael Vetter eingenommen.

Folgenreich war das Ergebnis hingegen für zwei der vier Oppositionsfraktionen: die Grünen gewannen einen Sitz im Kreisausschuss hinzu, mit dem die AfD sicher gerechnet hatte. Da auch die Grünen ein solches Ergebnis nicht einkalkuliert hatten, standen sie plötzlich ohne Fraktionsvorsitzende da, denn just Petra Neubert stand auf dem ersten Nachrückerplatz der grünen Kreisausschussliste.

In der Odenwaldkoalition wich die kurze Irritation über das abweichende Ergebnis von 27 statt 28 möglichen Stimmen schnell politischem Pragmatismus: Nichts passiert, außer dass die AfD nicht im Kreisausschuss vertreten ist. „Es gibt Schlimmeres“, kommentierte die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Rekha Krings trocken.
Mehr Ausschussmitglieder
In den Ausschüssen des Kreistags wird die AfD-Fraktion hingegen vertreten sein. Ohne die Erhöhung von acht auf zehn Mitglieder wäre es jeweils zu einem Losentscheid zwischen FDP und AfD gekommen, mit dem Risiko – wie in Erbacher Stadtparlament geschehen – dass mit der FDP ein Koalitionspartner nicht vertreten gewesen wäre. Viel wichtiger aber sei, so die Argumentation der Odenwaldkoalitionäre, dass man jetzt mit sechs Ausschussmitglieder gegenüber vier Mitgliedern der Opposition über eine klare Mehrheit verfüge. Denn, so die Koalitionsvertreter übereinstimmend: „Wir sind in der Pflicht, die schnelle Handlungsfähigkeit der Kreisregierung durch klare Entscheidungen in den Gremien des Kreistags jederzeit zu gewährleisten.“
Positives Fazit
„Die neue Odenwaldkoalition aus SPD, ÜWG und FDP hat heute insgesamt einen guten Start hingelegt“, resümierte Raoul Giebenhain den gelungenen Auftakt. „Wir, die gesamte SPD-Fraktion und unsere Mitglieder im Kreisausschuss freuen uns auf fünf Jahre konstruktive Zusammenarbeit in dieser zukunftsweisenden Modernisierungspartnerschaft – zusammen mit unserem Landrat Frank Matiaske und dem 1. Kreisbeigeordneten Oliver Grobeis. Wir werden gemeinsam den Odenwaldkreis voranbringen!“
